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und Ämter, womit Gott die Gemeinde ausgestattet hat, werden sie alle
zur Einigkeit des Glaubens gelangen. Wenn jemand eigene Ansichten
über die biblische Wahrheit hegt, ohne Rücksicht auf die Meinung seiner
Brüder, und seine Handlungsweise verteidigt, indem er behauptet, ein
Recht auf eigene Ansichten zu haben, und sie dann anderen aufdrängt -
wie kann er das Gebet Christi erfüllen? Wenn wieder und wieder jemand
aufstände und sein Recht verteidigte, zu glauben und zu reden was er
will, ohne Rücksicht auf den Glauben der Körperschaft, wo bliebe da die
Einigkeit, die zwischen Christus und seinem Vater besteht und die laut
Christi Gebet auch unter seinen Brüdern bestehen sollte?“
Zeugnisse für
Prediger, S. 23.
Dienstag, 4. Juni
3. „Eine Herde und ein Hirte“
Johannes 10,16
A. Welchen Ziel hat Christus für sein Volk? Johannes 10,16.
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„Sowie sich die Schwierigkeiten um uns her verdichten, wird beides,
Trennung und Einigkeit in unseren Reihen gesehen werden. Einige, die
jetzt bereit sind, Waffen des Streits zu führen, werden in Zeiten wirk-
licher Gefahr offenbaren, dass sie nicht auf den unbeweglichen Fels
gebaut haben; sie werden der Versuchung nachgeben. Die großes Licht
und kostbare Vorrechte besaßen, diese aber nicht genutzt haben, wer-
den uns unter diesem oder jenem Vorwand verlassen. Da sie die Liebe
zur Wahrheit nicht angenommen haben, werden sie den Täuschungen
des Feindes zum Opfer fallen. Sie werden auf die verführerischen Geis-
ter und Lehren der Teufel achten und vom Glauben abfallen. Anderer-
seits aber werden, wenn der Sturm der Verfolgung wirklich über uns
hereinbricht, die wahren Schafe die Stimme des wahren Hirten hören.
Selbstverleugnende Anstrengungen werden gemacht, die Verlorenen
zu retten, und viele, die sich von der Herde verirrt hatten, werden zu-
rückkommen und dem großen Hirten folgen. Das Volk Gottes wird sich
zusammenschließen und dem Feind eine vereinte Front bieten. Ange-
sichts der allgemeinen Gefahr wird der Streit um die Oberherrschaft auf-
hören. Es wird kein Streit darüber sein, wer der Größte genannt werden
soll. Keiner, der wahren Gläubigen wird sagen: „Ich bin paulisch; ich bin
apollisch; und ich bin kephisch.“ Das Zeugnis des einen und aller wird