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gen aber hängt ganz und gar von Gott ab. Menschliche Anstrengungen
reichen niemals aus. Ohne den Beistand der göttlichen Kraft sind sie
nutzlos. Gott und Mensch müssen zusammenwirken. Der Versuchung
zu widerstehen, ist Sache des Menschen; die Kraft dazu muss er aber
von Gott nehmen. So stehen auf der einen Seite Gottes unbegrenz-
te Weisheit, sein Mitleid und seine Macht, auf der anderen Seite sind
menschliche Schwäche, Sündhaftigkeit und völlige Hilflosigkeit. Gott
möchte, dass wir die Herrschaft über uns selbst erlangen. Aber ohne un-
sere Bereitschaft, mit ihm zusammenzuwirken, kann er uns nicht helfen.
Gottes Geist wirkt durch die dem Menschen verliehenen Kräfte und Fä-
higkeiten. Von uns aus sind wir nicht imstande, unsere Pläne, Wünsche
und Neigungen mit dem Willen Gottes in Übereinstimmung zu bringen.
Sind wir aber bereit, uns willig machen zu lassen, dann wird der Heiland
dies für uns vollbringen. „Wir zerstören damit Anschläge und alles Hohe,
das sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle
Gedanken unter den Gehorsam Christi.“
(2. Korinther 10,5).
“
Das Wirken der
Apostel, S. 477.
B. Wie können wir unsere Gedanken „gefangennehmen“? Philip-
per 4,8.
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„Jeder hat seinen eigenen freien Willen und muss seine Gedanken
erziehen, dass sie sich in der rechten Bahn bewegen. Wer sich bessern
will, muss zuerst die Einbildungskraft reinigen. Unsere Gedanken sollten
nur auf Dinge gerichtet sein, welche das Gemüt veredeln. „Weiter, liebe
Brüder, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was
lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem
denket nach.“
(Philipper 4,8).
Hier ist uns ein großes Feld für unsere Ge-
danken geboten. Wenn der Satan versucht, eure Gedanken auf ernied-
rigende, sinnliche Dinge zu lenken, bringt sie auf bessere Dinge zurück.
Sobald sich schlechte Vorstellungen in euer Herz einschleichen, geht zu
dem Gnadenstuhle und bittet um Kraft aus der Höhe. Durch die Gna-
de Christi wird es uns ermöglicht, unreine Gedanken zurückzuweisen.
Christus will unsere Sinne an sich ziehen, die Gedanken reinigen und
eine jede geheime Sünde tilgen. „Denn die Waffen unserer Ritterschaft
sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu verstören Befestigun-
gen.“
Christliche Mäßigkeit, S. 173-174.